Was ist… Resilienz?

Manche Menschen wirken, als hätten sie eine unsichtbare Superkraft:
Sie erleben Rückschläge, Krisen oder richtig harte Zeiten, und trotzdem finden sie immer wieder einen Weg, aufzustehen, sich zu schütteln und weiterzugehen. Diese Fähigkeit heißt Resilienz.

Resilienz ist ein Begriff aus der Psychologie, der die Fähigkeit beschreibt, mit den Herausforderungen, Belastungen und Krisen des Lebens so umzugehen, dass wir sie nicht nur überstehen, sondern uns danach wieder stabilisieren – und manchmal sogar daran wachsen.

Ein anschauliches Bild dafür, ist das eines flexiblen Bambusrohrs:
Wenn starker Wind weht, biegt es sich, aber es bricht nicht. Resilienz ist genau diese innere Beweglichkeit, die Kunst, nicht starr zu zerbrechen, sondern sich anzupassen und danach wieder aufzurichten.


Resilienz ist mehr als „stark sein“

Resilienz bedeutet nicht, dass man unverwundbar ist, dass einem Stress und Leid nichts anhaben können, oder dass man Probleme einfach weglächelt. Auch resiliente Menschen fühlen Angst, Schmerz, Trauer oder Verzweiflung. Der Unterschied liegt darin, wie sie mit diesen Gefühlen umgehen.

  • Sie werden von Schwierigkeiten nicht dauerhaft überwältigt, und fühlen sich nicht dauerhaft wie gelähmt.
  • Sie finden Wege, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen, sich selbst zu stabilisieren.
  • Sie behalten langfristig, trotz allem, ihre Lebensfreude, Hoffnung und Handlungsfähigkeit.

Resilienz ist also eine Art psychische Selbstschutz- und Selbstheilungsfähigkeit.
Das ist keine Zauberei, das ist eine Mischung aus innerer Haltung, erlernten Strategien und einem gesunden Netzwerk aus Menschen, die Rückhalt geben.


Warum Resilienz unser Leben verändert?

Bessere Stressbewältigung

Das heutige Leben und der Alltag bringen unzählige Stressfaktoren mit sich, und uns ständig in Situationen, in denen wir gefordert sind:
Zeitdruck im Beruf, Konflikte in Beziehungen, gesundheitliche Probleme oder finanzielle Sorgen.
Resilienz hilft uns, diese Belastungen so zu verarbeiten, dass sie uns nicht auf Dauer auffressen. Sie wirkt wie ein inneres Gleichgewichtssystem, das uns vor dem „Umkippen“ schützt.

Schnellere Erholung nach Krisen

Ob nach einem Jobverlust, einer Trennung oder einer Krankheit – resiliente Menschen haben Strategien, und schaffen es schneller, wieder in ihren Alltag zurückzufinden. Sie verlieren sich nicht in Selbstvorwürfen oder Grübelschleifen, sondern suchen aktiv nach Lösungen.

Sie lässt uns wachsen

Manchmal entstehen aus Krisen und schwierigen Erfahrungen neue Stärken. Psychologen sprechen dann von „posttraumatischem Wachstum“, der Fähigkeit, in der Krise neue Fähigkeiten zu entwickeln, Prioritäten neu zu setzen und das Leben intensiver zu schätzen. Resilienz ist der Motor hinter diesem „aus der Krise lernen“.

Sie schützt unsere Gesundheit

Dauerhafter Stress kann das Immunsystem schwächen, den Blutdruck erhöhen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Resilienz wirkt wie ein Schutzschild. Sie reduziert die Stresswirkung auf den Körper, indem sie Stresshormone schneller abbaut, die innere Anspannung reguliert und das Nervensystem beruhigt.

Sie gibt emotionale Stabilität

Wer resilient ist, kann auch in unsicheren Zeiten Zuversicht und Hoffnung bewahren. Nicht, weil man naiv ist oder man Probleme ignoriert, sondern weil man auf die eigene Fähigkeit vertraut, Lösungen zu finden und damit umzugehen.


Das Beste: Resilienz kann man trainieren

Auch wenn manche Menschen von Natur aus eine gute Portion davon mitbringen, Resilienz ist keine ausschließlich angeborene Fähigkeit. Manche Menschen bringen von Natur aus eine höhere Grundresilienz mit, oft aufgrund positiver Kindheitserfahrungen oder unterstützender sozialer Netzwerke. Aber selbst wenn diese Basis fehlt, lässt sich Resilienz gezielt trainieren und bewusst stärken.

Zu den wichtigsten Bausteinen gehören:

  • Ihr soziales Netzwerk – Menschen, denen Sie vertrauen, die Ihnen zuhören und Sie unterstützen, sind wie Anker in stürmischen Zeiten.
  • Akzeptieren, was ist – Kämpfen Sie nicht gegen Fakten, nehmen Sie die Realität an, auch wenn sie unbequem ist. Richten Sie Ihre Energie auf das, was Sie ändern können.
  • Lösungsorientiert denken – Stellen Sie sich Fragen wie: „Was ist der nächste kleine Schritt?“ und legen Sie den Fokus auf das, was Sie beeinflussen können.
  • Sorgen Sie für sich – Achten Sie auf Ihre körperlichen und emotionalen Bedürfnisse: Guter Schlaf, Bewegung, gesunde Ernährung und Auszeiten sind kein Luxus, sondern bilden das Fundament.
  • Bleiben Sie flexibel – Seien Sie bereit, Strategien zu ändern, wenn alte Wege nicht mehr funktionieren. Manchmal muss man Pläne anpassen, um weiterzukommen.
  • Halten Sie an Ihrem Optimismus fest – Vertrauen Sie in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern. Es geht nicht darum alles „schön zu reden“, sondern um Ihre bewusste Entscheidung, an Ihre Stärke zu glauben.

Resilienz ist also kein starres „Haben oder Nicht-Haben“, sondern eine Fähigkeit, die wie ein Muskel trainiert werden kann. Je mehr wir sie üben, desto besser sind wir gerüstet, um den unvermeidlichen Stürmen des Lebens zu begegnen – und dabei unseren inneren Kompass nicht zu verlieren.


Ganz wichtig ist…

… dass Resilienz nicht bedeutet, immer stark zu sein, sondern auch zu wissen, wann man eine Pause braucht, wann man Hilfe annimmt, und wie man sich selbst wieder aufbaut.


5 Gedanken zu „Was ist… Resilienz?“

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    1. Liebe Dagmar,
      ich freue mich sehr, dass dir mein Beitrag gefallen hat, und noch mehr, dass du dich selbst als resilient bezeichnest.
      Das ist eine sehr wertvolle Stärke, die du in dir trägst.
      Ich wünsche dir alles Liebe,
      Alexandra

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